Ausgabe 03/1999

Wir schreiben den 01.05.99 und es ist unfaßbar !

"ERFRISCHEND ANDERS"

- "KUCK MAL, WER DA SCHWIMMT!"

Es begab sich zu der Zeit, als mindestens sechs Mitglieder unseres Vereines ihrer Leibeslust nachgingen. Sie wollten lediglich ihre wohlgeformten Gliedmaßen in Wasser tunken, also mal auf Strecke machen (die üblichen Bahnen a 50 cm) oder vereinzelt auch einfach nur die naturgemäß salzhaltige "Sole" um ihre drahtigen Glieder dümpeln lassen, um Beschauungsmaßnahmen in eben ihrer gott- und naturgegebenen Form durchzuführen.

Plötzlich war während eines obligatorischen Beckenwechsels ob der ansteigenden Wassertemperatur unser Vorstandsduo (Hühnerbaron a la Präsident und Kronprinz) quasi zurückgelassen. "Man muss anmerken, dass ein rechter Brustkrauler ja nur bei außerordentlichen Umständen sein einmal gewähltes Nest verlässt". Insofern also eine echte Katastrophe sich anbahnte ......

 

Es kam wie es sich keiner gerne hätte kommen gelassen hätte wollte !

Kronprinz behauptete - nach recht spätem Erreichen der Mega-Pearl-Sprint-Bahnen in Begleitung seines Ziehvaters-, mit seinem rechten Fuß auf ein wohliges "Etwas" von etwa 20 cm Länge gestoßen zu sein. Allen Unkenrufen zum Trotz sei dieses "Etwas" am Boden geschwommen, einem Umstand, dem alle brustkraulenden Schwimmkameraden zunächst keine Bedeutung beigemessen haben, schwammen sie doch wie ein Aal in der Pfütze ganz oben an der sämigen, ach doch so zarten Oberflächenhaut des sprungtiefen Strampelbeckens.

Später dann – wir zogen noch ein paar Wettkampfbahnen – sprach unser Zweigestirn den diensthabenden Kanal- und Kraulbetreuer "Erzengel Michael*" an: (* Name von der Red. geändert) 
Dieser fackelte nicht lange und angelte mittels seines großen Netzes unter Außerachtlassung seiner ehemals weißen Baumwollsocken einen "echten Zweipfünder" aus dem ehemaligen Tauchbecken (jetzt Dreikammergrube).

Kaum erlegt, wandte er sich auch schon mit der zappelnden Beute ab – also praktisch von dannen -. um in einem offensichtlich eigens angelegten Siloturm die fachgerechte Entsorgung vor- und nachzubereiten. Letzterer befand sich zu unserem Leidwesen mitten in der Schwimmlandschaft.

Unter Berücksichtigung der zunächst ja einmal ungeklärten Wasserqualität ließen wir Schwimmfreunde vorsichtshalber alle Becken räumen und bestanden hartnäckig auf einer Evakuierung des gesamten Ortsteiles.

Mehr noch, wir hielten kein Glied mehr ins Wasser. Nur Kronprinz klagte zu diesem Zeitpunkt schon über einen stark angeschwollenen Fuß, einhergehend mit zunehmendem Nagelverlust im naturgemäß besonders gefährdeten Zehenbereich !

Wissbegierig und verantwortungsbewusst wie wir sind, kam es zu einer offenen Aussprache mit dem diensthabenden Erzengel:

"Nein, die schwimmen nicht alle oben; das hängt u. U. auch von der Ernährung und dem jeweiligen Atomgewicht ab!"

Solchermaßen belehrt, traten wir dann auch alsbald unseren steinigen Weg in die Umkleide an, ohne weiteren, wassersportlichen Verrenkungen zu begegnen.

Just auf dem Rückweg fiel es uns dann in einem Nachbarteich auch noch wie Schuppen aus den spärlichen Haaren: Da lagen noch mehr Überreste der einzigartigen Megaschau. Jetzt aber - klein angehäuft und portionsweise in handliches marzipankartoffelähnliches Format gepresst – lachten sie uns leicht schwebend an. Scheinbar hatte sich die Ernährung über den Tag geändert !?

Nach eingehender Wäsche und entsprechendem Literaturstudium am Eingang sind wir dann auch bald gefahren, um in unserem Stammlokal noch ein "Pressschnitzel, schwebend, zu vertilgen.

Wir wollten die Sachen dann nicht weiter vertiefen und haben uns auf Abhilfemaßnahmen konzentriert:

 

Abb. 1 zeigt den spontan neu entwickelten Schwimmanzug für gefährdete Gewässer in Größe "M":

Abb. 1

Beispielhaft sicherlich die exzellente Verarbeitung und der Hang zum Kontrast (rot gegen wasserblau).

Hinzuweisen ist sicherlich auch mit allem Nachdruck auf das betont großzügig ausgelegte Reservoir für Unpässlichkeiten. Leider kommt ja diese Möglichkeit heutzutage viel zu kurz.

Beachten sollten wir auch die Druck- bzw. Füllstandsanzeige im vorderen Lendenbereich unseres Schwimmanzuges. Da weiß man immer sofort, ob man muss oder ob er hält. Wir geben eine Garantie bis 18 bar "Heck-burn-out-or-not".

 

Abb. 2

Abb. 2 zeigt unseren Präsidenten bei der zeitgleich aufgenommenen Rettungsaktion des betroffenen Ortsteiles. Er schiebert gerade mit bzw. unter unserem bequemen Schwimmüberzieher den gesamten Ortsteil von der städtischen Kanalisation ab.

 

Vorbildlich !!

Bis dann.................

Gruß Euer

Public / Foreign affairs Director

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